Vom 1. bis 5. Mai fand in Hamburg der 34. Deutsche evangelische Kirchentag statt. 120.000 Dauerteilnehmer waren angereist und viele Gäste und Tagesbesucher kamen dazu. Ein Thema war Inklusion. So diskutierte Bundespräsident Gauck mit Samuel Koch, der nach seinem Unfall in der Sendung „Wetten Dass“ querschnittsgelähmt ist und mit Pfarrer Rainer Schmidt, der ohne Hände geboren ist. Ein Thema dieses Gespräches war: „Wie trete ich in ersten Kontakt, wie begrüße ich mein Gegenüber, per Handschlag, wenn er seine Hände nicht bewegen kann, bzw. keine hat?“ Oft bleiben hier Unsicherheiten.
Um solche Unsicherheiten abzubauen, ist es gut, wenn man sich in die Lage des anderen hineinversetzen kann. Dies konnte man auf dem Stand des forum inklusiv (forum-inklusiv.de) erfahren. Wie fährt es sich in einem Rollstuhl, wie schreibe ich mit einer Punktschriftschreibmaschine, wie kann ich ohne zu sehen ‚Mensch ärgere dich‘ nicht spielen und wie kann ich sprechen ohne zu hören?
Wie funktioniert Jugendarbeit mit allen, egal ob behindert oder nicht behindert, das ist das Thema des forum inklusiv. Dieses Motto stand dann auch in Fingeralphabet, Punktschrift und Gebärdensprache über dem Aktionszelt. In Gebärdensprache mit Fotos einiger Schüler aus der Gehörlosenschule in Neuwied.
Aus verschiedenen Landeskirchen sind Jugendgruppen angeschlossen, die solche inklusive Jugendarbeit praktizieren. Aus Neuwied waren vier gehörlose Jungendliche dabei. Am Fingeralphabetplakat konnte man sich von ihnen genau zeigen lassen, wie man mit den Händen buchstabiert. Am Vater unser Plakat dann wurde ein ganzer Text gebärdet. Die Einladung dazu funktionierte natürlich auch ohne Lautsprache.
Sogar die Polizei hat mitgebärdet.
Der Förderverein hat die Fahrt und Unterkunftskosten mit 120,- € unterstützt.